Gabi’s Küchenblog

„Wie kannst Du DAS nur essen …????“ 

… weißt Du denn nicht, dass … “ und dann folgt eine Litanei von Begründungen, warum Dein Gegenüber Recht hat und Du ein Idiot bist. Je jünger Du bist, umso häufiger kann Dir das passieren: Deine Ernährung wäre schlecht, Du wärst in jeder Hinsicht unverantwortlich, wenn Du Dich nicht gesund – ,,

vegan – ökologisch – nachhaltig ernährst.

Ich habe bewusst Bindestriche zwischen die Begriffe gemacht, denn alles zusammen geht eigentlich nur, wenn Du Dich auf die grüne Wiese zu den Kühen stellst. Aber die sind im Winter auch im Stall und bekommen Heu und Silage (letztere gehört zu „ungesund“  – und Heu mitunter auch, da oft zu staubig).

Die gute Nachricht: Du KANNST es nicht komplett „richtig“ machen, weil´s einfach nicht geht. Du musst Deinen eigenen Weg finden. 

Fangen wir also mal an: Du liebst Tiere? Dann solltest Du sie nicht essen – wenn Du aber ab auf ein gelegentliches Stück Fleisch oder Fisch nicht verzichten willst, dann achte darauf, woher Dein Essen kommt und wie es vorher gelebt hat. 

Vegan kann richtig lecker sein: Trüffelnudeln …

Die meisten Vegetarier (also, Menschen, die keine Tiere essen) verzehren übrigens meist Milchprodukte und Eier. Letztere sind in aller Regel unbefruchtet, da stirbt auch kein Tier.

Allerdings solltest Du, wenn Du Tiere liebst, auf die Haltung achten: „Bio“ (mit Auslauf und gutem Futter) ist das Mindeste. Wobei Milchkühe oft auch in der „Bio“-Haltung arme Schweine sind. Nicht wesentlich mehr Platz als in der konventionellen Haltung und im Winter so gut wie keinen Auslauf … . Informiere Dich also am besten im Bioladen – beim Discounter bekommst Du nämlich meist nur so eine Art „Wasch-mir-den-Pelz-aber-mach-mich-nicht-nass“-Bio. Der kleinste gemeinsame Nenner, sozusagen.

Veganer dagegen essen (und konsumieren) nichts, was tierisch ist, also auch keine tierischen Produkte (sogar Wein steht auf dem Index, weil der seit Jahrhunderten u.a. mit tierischen Produkten wie Eiklar oder Gelatine geklärt wird), keine Wollbekleidung, keine Lederartikel, keine Bücher mit Laimkleber. Löblich. Wenn man davon absieht, dass die meisten leider nicht so konsequent sind, bei der Bekleidung nun auch noch auf Plastik zu verzichten. „Ökologisch“ sind das „Fake-Leder“ und die Plastikschuhe ja nun wirklich nicht. Sie sind einfach „nur“ vegan – und nicht mehr. 

A propos ökologisch: Cashewkerne und Chiasamen, die um den halben Erdball geflogen werden, wasserraubende Avocados, Regenwaldschädliches Palmfett … nur weil sie „vegan“ sind, sind diese Lebensmittel weder ökologisch noch nachhaltig.

Wer dann auch noch häufig vegane Ausweichprodukte wie „Fleisch aus Pflanzen“ konsumiert, ernährt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht gesund: Zu viele Zusatzstoffe im Essen, um Wasser und „irgendwas“ mit Geschmack auszurüsten und schnittfest zu machen.

Was ist überhaupt „gesund“?? So richtig genau kann Dir das keiner sagen, die entsprechenden Richtlinien und Empfehlungen werden ja auch oft genug geändert. 

Es gibt nur zwei wirklich “wahre” Komponenten: Zum einen ist das die Häufigkeit des Verzehrs … selbst das gesündeste Lebensmittel ist nicht für exklusiven Dauerkonsum gedacht und im Gegenzug können sogar Gifte unschädlich sein, wenn die Dosis nur klein genug ist. Wusste schon Paracelsus! Der zweite Faktor ist die Person selbst: Während nämlich der eine Kohlenhydrate hervorragend verstoffwechselt, braucht der andere die nur anzusehen, um zuzunehmen. Gleiches gilt für Fett: Der eine wird fett, beim nächsten aktiviert Fett den Fettstoffwechsel. Auch beim Essen gilt: Die Menge macht´s. 

Und Fettsäuren? Tierische Fette (Käse, Milch, Fleisch, Wurst (!!!), Butter, …) sind definitiv ungesund, weil sie arteriellen Plaque fördern und somit die typischen Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, Bluthochdruck und deren Folgen befeuern. Studien belegen, dass Veganer deutlich weniger an diesen Krankheiten leiden bzw. daran sterben. Aber trotzdem leben auch sie nicht ewig.

Du merkst: Ich könnte hier noch stundenlang weiterschreiben, um zu dem Schluss zu kommen, zu dem alle früher oder später kommen:

„Perfekt“ gibt es nicht.

„100% richtig“ gibt es auch nicht.

Es ist Deine Entscheidung, wie Du die Schwerpunkte setzt. Es sind DEINE Schwerpunkte.

Wichtig finde ich halt, dass Du selbst kochst und nicht ständig auf Fertiggerichte, Kantine und Lieferservice setzt. Die Grundlagen für schnelle, einfache Rezepte und für das richtige Küchenequipment bekommst Du in meinem Kurs “Lecker-kochen-in-8-Wochen” … dann musst Du Dich nur noch an “saisonal” und “regional” orientieren und mit wachen Augen einkaufen gehen. Auch dafür gebe ich Dir Tipps in meinem Kurs.

Du wirst sehen: Deine Ernährung wird sich so automatisch noch weiter verbessern.

Fazit:

Bevor Du also irgendwelchen Werbeversprechen in Sachen “gesund” blind folgst, schalte Deinen Kopf ein, guck Dir Zutatenlisten an, informiere Dich und sei ein kritischer Verbraucher. 

Entscheide dann, was für Dich persönlich der richtige Weg ist. Aber bedenke, dass es wirklich  auch DEIN Weg ist. Und: Du musst nicht den Kopf einziehen, weil Du tierische Produkte isst, noch musst Du andere permanent belehren, falls Du es nicht tust. *-

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